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anno 777
gründete der Mönch Martin zwischen Fels und Fuß ein kleines Kloster
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1106
gründete der Erzbischoff Ruthard von Mainz zu Ehren des heiligen Martin einen Altar mit Kirche. Diese Cella unterwarf er der Abtei des Peterskloster zu Erfurt.
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1170
entsandte der Landgraf von Thüringen-Ludwig der Eiserne- zur Verwaltung der Zella einem Probst. Er hatte zuvor seinen Besitz des Peterstifts um einige Ländereien vergrößert. Dann ließ der die Mönche des Peterklosters zu Creuzburg in die Zella versetzen, die so ihren Namen ,,Probstei Zella´´ erhielt.
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1223
hatte die Zella dem Peterstift in Dorla den Zehnten zu entrichten, dann kaufte ihn das Erfurter Peterkloster.
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1244
bei einem Streit zwischen dem Erzbischof und den Erfurtern gingen die Mönche auf die Altioden und um den Gottesdienst nicht zu entbehren, in einzelne Köster. Auch zu Martin am Flusse der Werra. Der Hauptaltar vor dem allmächtigen Gott und den Bekennern Martin und Nikolaus gewidmet. Ein Nebenaltar der Mutter Gottes und der Apostel Peter und Paul geweiht. Zu dieser Zeit gab es in Frankenroda noch keine Kirche, so dass die Einwohner in die Probstei Zella eingepfarrt wurden.
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1345
auf Anordnung eines Thüringer Landgrafen kam die Probstei Zella zum Benedikterorden nach Erfurt. -
1417in einer Fehde gegen das Erfurter Petersstift zerstörten Mühlhäuser die Probstei Zella. Die Mönche flohen nach Erfurt- kamen zurück und bauten die Zella wieder auf.
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1525
am 28.4. , der Bauernkrieg war bereits in vollen Gange, flohen Mönche aus der Probstei Zella aus Angst vor Anschlägen der revolutionären Bauern, nach Erfurt. Nach dem Bauernkrieg war die Probstei Zella durch Bauern völlig zerstört worden. -
1531
Landgraf Friedrich der Ernsthafte ließ die Probstei Zella wieder aufbauen. Nun mussten die Mönche in die Frankenrodaer Kirche, da der Neuaufbau ohne Kirche erfolgte. -
1632 - 1635
während der 30ig jährigen Krieges, gehörte die Probstei Zella Alexander Esken - ein schwedischer Resident. -
1657
besaß die Zella Gebäude und Land auf beiden Seiten der Werra. Dies waren 147,4 ha Ackerland, 3,6 ha Hofreite und Garten, 15,6 ha Wiesen und 4,6 Wald sowie eine Mühle
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1715
lebten etwa 25 Mönche in der Zella. Frankenroda 240
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1726
kaufte das Peterskloster Erfurt die Probstei Zella (Hofgarten)
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1750
fielen die Besitzrechte an die herzogliche Rentkammer Creuzburg, die nun auch Pächter einsetzte. Etwa zeitgleich entstand eine Försterei mit Besitz an beiden Werraseiten.
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1756
ist in der Zella die Mühl eingegangen und abgerissen worden. In einem Lageplan ohne Jahreszahl ist die Mühlschleife eingezeichnet.
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1803
nach der Enteignung durch die Prostestantisierung, im Zuge der Reformation, hat das Klostergut die Herren öfters gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt verließen die letzten Mönche die Probstei Zella.
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1803
gehörte es zu Preußen
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1806
verschenkte Napoleon nach den verlorenen Schlachten bei Jena und Auerstedt an einem General Reilli als Majorat.
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1813
Besitzrechte wieder an Preußen
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1815
an Sachsen-Weimar-Eisenach.
Nun nimmt Landesherr Karl August die Zella und Bischofroda in seinen Besitz.
Ab nun wurden die Pächter von Bischofroda eingestezt. Auf den Hofgelände befinden sich zu diesen Zeitpunkt 1 Forsthaus, eine Wohnung für den Pächter, 1 Wohnhaus für Angestellte der Landwirtschaft, Kuhstall, Pferdestall, Schweinestall, Schafstall und Scheunen.
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1845
Großherzogliche Familie lässt eine Brücke bauen, die nach einem Eingang wieder zerstört wird. Ehemalige Brückenpfeiler aus Eiche sowie Uferbefestigungen und Floßanlegestellen sind nach öffnen der Schleusen des E-Werkes Falken noch zusehen und wurden vermessen.
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1852
wurden aus wirtschaftlichen Gründen ein Teil der Ländereien an Frankenrodaer Bauern verkauft.
Aus der Frankenrodaer Chronik ist zu entnehmen, dass zu diesem Zeitpunkt die Landesgrenze Zella neu festgelegt wurde.
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1850 - 53
aus Frankenrodaer Chronik:
- Frankenrodaer nach Weimar, möchte Zella seit Jahren kaufen
- Kapitallverzinsung bei Zella-Kauf
- 43000 Th. an die Gemeinde Frankenroda für Kauf Ökonomieguts Probstei Zella
- Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach läßt in der Zellaner Flur gelegene Pfarrländer vermessen
- Zella Grundzins nach Treffurt Reuterey abgeliefert
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1853
erster Lageplan von der Probstei Zella von A.Heintz mit eingezeichneten Gebäuden, mit direkt an der Werra führenden Fahrweg und angedeuteten Weg zur ehemaligen Brücke. In diesem Zeitraum liegen auch 2 Zeichnungen der Zella vor.
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1857
Brand der Zella
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1857
wurde eine Scheune in der Zella abgebaut und im Pfarrhof Frankenroda neu aufgebaut ( 155 Thaler)
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1859
wird das baufällige Pächterwohnhaus abgerissen. In der Nähe des Dachstuhls wurde ein irdenes Töpfchen mit Silbermünzen gefunden. Der Silberwert soll etwa acht bis zehn Thaler betragen haben.
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1873
- aus vorgenannten Abbruch wurde von Heinrich Möller eine Steintafel über die Eingangstür des früheren Gerichtsklauses in Frankenroda angebracht. Sie zeigt gemeißelt das Wappen des Erfurter Petersklosters, welches damals die Gerichtsobrigkeit über Frankenroda immer hatte.
- Am alten Gerichtshaus Frankenroda sind die Wetterfahnen mit Jahreszahl 1708 und den Silhouetten eines Abtes angebracht. Ebenso ein Abtwappen von 1688.
- Ferner ist im Thüringer Museum in Eisenach eine Ofenplatte mit Wappen der Probstei Zella hinterlegt.
- An einem Gebäude der Zella steht an der Ecke die Jahreszahl 1592.
- Ein Wappenstein ( Schwert und Schlüssel gekreuzt) mit der Jahreszahl 1592 befindet sich an der Gartenmauer.
- Inschrift des Wappens: Nikolaus V.G.
- Dieser gewann den Preis: er legte den Grund zu dem Hause, aber des Ruhmes noch mehr: er hat es zum Gipfel erhoben.
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1918
wurde die Zella vom E-Werk Falken mit Strom versorgt
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1922
war laut Postkarte die Zella mit Telefon versorgt
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1922
wurde die Probstei Zella politisch und verwaltungstechnisch auf Anordnung des Regierungsrates Erfurt von Bischofroda gelöst und Frankenroda zugeordnet. Leider gibt es bis 1937 keine Angaben über eingesetzte Pächter und Förster
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1937
wurde die Probstei Zella vom Nagelfabrikanten Wilhelm Naber aus Thal gekauft
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1938
das Forsthaus wurde nach Fertigstellung des Neubaus in Frankenroda aufgelöst. In einem Deutschlandatlas von 2003 ist nach 65 Jahren immer noch Forsthaus Probstei Zella zu lesen.
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1938
als Verwalter wurde Fam. Wilhelm Menze aus Nordrhein Westfalen eingesetzt ( Verwandtschaft von Herrn Naber)
Der Landwirtschaftsbetrieb einschl. Tierhaltung wurde durch H.Menze weiterbetrieben.
Neu war die Unterbringung von Urlaubern aus dem Saarland und Thal, die von Frau Menze betreut wurden.
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1946
wurde Herr Naber enteignet
Familie Menze blieb und wurden Neubauern bzw. Pächter, betrieben die Landwirtschaft unter erschwerten Bedingungen weiter. Urlauber wurden nicht mehr betreut.
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1948
Errichtung einer Scheune durch Familie Menze, jetzt als Pferdestall genutzt
Beim Scheunenbau Fund von 3 Totenköpfen unklarer Herkunft, jetzt im Museum Gotha
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1952
Vermietung eines Zimmers an den Angelverein Sondershausen und ein Zimmer an das Autohaus Mosing ( Mühlhausen ) für Erholungszwecke.
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1965
nach Erreichung des Rentenalters von Familie Menze, Aufgabe der Zella und zurück in die alte Heimat
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1967
Erwerb und Umbau zum Schulungs- und Urlauberheim durch die Landtechnik Mihla. Scheune von Familie Menze wurde an LTA Mihla verkauft.
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1972 - 90
neuer Besitzer VEB Laborchemie Apolda
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1980
Anschluss an zentrales Trinkwassernetz, zuvor eigene Brunnenversorgung
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1996
Erwerb der Probstei Zella durch Familie Groß aus Falken
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1998
Eröffnung als Landgasthof nach umfangreichen Renovierungsarbeiten.
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2004
Bau der Reithalle, Schwimmteich und Ausbau des Zeltplatzes